Gimmigen

Mittelalter

Seine erste Erwähnung fand die zum Kirchspiel Kirchdaun gehörende Ortschaft Gimmigen 853 in einer Schenkungsurkunde für das Bonner St. Cassiusstift. Bis 1252 gehörte Gimmigen zur Grafschaft Neuenahr mit dem Obergericht Wadenheim. Die Gimmiger Kapelle wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist in Teilen in ihrer Ursprungsform erhalten. Sie ist die den Heiligen Cosmas und Damian und der hl. Katharina geweiht. Gimmigen gehörte vom 14. Jahrhundert an zum Gemeinschaftsbesitz der Grafschaft Neuenahr und der Herrschaft Landskron.

Kapelle St. Cosmas, Damian und Katharina

 

Im Jahre 1565 wurde der Herzog von Jülich durch Lehenstausch Herr der beiden Dörfer Gimmigen und Kirchdaun. Er hatte also den angestrebten politischen Einfluss erreicht. Gimmigen fiel ganz an Jülich und unterstand bis 1801 der Verwaltung des Jülichschen Amtes Sinzig. In der Franzosenzeit 1794 bis 1814 gehörte Gimmigen zur Mairie Heimersheim, Kanton Ahrweiler, Département Rhein-Mosel. Infolge des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 zu Preußen. Seit 1856 gehörte Gimmigen zur Bürgermeisterei Ahrweiler.

Weltkriege und Nachkriegszeit

Im Ersten Weltkrieg gab es keine Zerstörungen, aber 15 Kriegsopfer. Während der Wirtschaftskrise 1930/32 hatte kaum ein Gimmiger einen Arbeitsplatz. Erst nach der Machtübernahme durch Hitler nahm die Arbeitslosigkeit ab. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die wehrtauglichen Männer zum Kriegsdienst eingezogen.

1947 gab es schwere Versorgungsengpässe. 1953 wurde Gimmigen an das Wassernetz angeschlossen. Gimmigen wurde 1969 in die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler eingemeindet und wird seitdem von einem Ortsvorsteher und einem Ortsbeirat vertreten. Der bis zu den 1960er Jahren noch deutlich erkennbare Dorfkern Gimmigens besteht hauptsächlich aus Fachwerkhäusern. Die ältesten noch erhaltenen Häuser in Gimmigen wurden 1632 bzw. 1736 erbaut. Eine Freizeitanlage wurde neu geschaffen und entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt der Bevölkerung.